Sonntag, 20. Mai 2007
Spaß mit Latein
miss.artemis, 16:15h
Latein ist eine tote Sprache, sie ist ausgestorben. Ergo spricht heute kein vernünftiger Mensch mehr Latein.
Aber hauptsache ich muss diese ... tolle tote ... Sprache nachlernen für die Uni. Mal ehrlich, hat sich noch nie jemand darüber Gedanken gemacht WARUM Latein ausgestorben ist?
Ich schon, das hat ganz einfache Gründe:
Es gibt kaum eine Sprache die so sperrig und mühsam ist wie das Latein. Latein hat viel zu viele Fälle, zu viele unregelmäßige Verben, zuviele Gemeinheiten wie den Ablativus Absolutus und zig Widersinnigkeiten.
Warum muss "der Poet" etwa unbedingt eine weibliche Endung "poeta, ae" haben? Wo ist da bitte die Logik, zumal ich annehme, dass im alte Rom sich eher Männer als Poetinnen versucht haben.
Und wozu braucht man bitte Wörter wie "filicatus 3" = mit Farnkraut verziert? War das damals so eine Art Trend dass man dafür sogar ein eigenes Wort erfinden musste? Wie soll ich mir das vorstellen, sagt da eine Frau zu ihrer Nachbarin: "Vallum Iuliae filicatus est!" und dann lassen sie sich darüber aus, wie hässlich die Mauer von Julia doch mit Farnkraut aussieht? Lächerlich!
Diese Sprache hat sich in fast tausend Jahren entwickelt, trotzdem ist sie so unhandlich, dass man in einer Stunde grad einen Absatz übersetzen kann! Kein Wunder, dass sie ausgestorben ist.
Bleibt natürlich die Frage, warum Schüler und Studenten heutzutage immer noch Latein lernen müssen. Ich bin der Meinung, dass jeder, der seinen Magister in dieser Sprachleiche macht, als Magisterarbeit heimlich eine Schriftrolle oder eine antike Tafel fälschen muss. Die wird dann eingebuddelt und von den Archäologiestudenten wieder ausgegraben. Sie wird als "großartiger, neuer Fund" gefeiert und von den Lateinern übersetzt und alle sagen: "Da sieht mans mal wieder, Latein ist doch auch heute noch sehr nützlich. Gut, dass es Latein gibt."
So sichern sich sowohl Lateiner als auch Archäologen auf Jahre hinweg ihre Jobs und machen auf diese Art gemeinsame Sache mit dem Vatikan, wo auch heute noch sämtliche offiziellen Dokumente zuallererst auf Latein verfasst und veröffentlicht werden.
Und für uns heißt das weiterhin: "atrox, atrocis, atroci etc." Ich persönlich bin der Meinung, man sollte die Toten auch mal Ruhen lassen. Latein ist gestorben und tot, begraben wir es doch einfach, dann trauern wir noch ein bisschen, philosophieren ein paar Tage über den Gallischen Krieg, und dann lassen wir Latein ruhen, blicken nach vorne und beginnen ein neues Leben mit neuen - lebenden! - Sprachen. Davon gibts schließlich mehr als genug. Viel mehr als ein Mensch im Laufe seines Lebens lernen kann, warum also noch unsere Zeit verschwenden mit Dingen wie Latein?
Salvete!
PS: Ceterum censeo Latinem esse delendam!
Aber hauptsache ich muss diese ... tolle tote ... Sprache nachlernen für die Uni. Mal ehrlich, hat sich noch nie jemand darüber Gedanken gemacht WARUM Latein ausgestorben ist?
Ich schon, das hat ganz einfache Gründe:
Es gibt kaum eine Sprache die so sperrig und mühsam ist wie das Latein. Latein hat viel zu viele Fälle, zu viele unregelmäßige Verben, zuviele Gemeinheiten wie den Ablativus Absolutus und zig Widersinnigkeiten.
Warum muss "der Poet" etwa unbedingt eine weibliche Endung "poeta, ae" haben? Wo ist da bitte die Logik, zumal ich annehme, dass im alte Rom sich eher Männer als Poetinnen versucht haben.
Und wozu braucht man bitte Wörter wie "filicatus 3" = mit Farnkraut verziert? War das damals so eine Art Trend dass man dafür sogar ein eigenes Wort erfinden musste? Wie soll ich mir das vorstellen, sagt da eine Frau zu ihrer Nachbarin: "Vallum Iuliae filicatus est!" und dann lassen sie sich darüber aus, wie hässlich die Mauer von Julia doch mit Farnkraut aussieht? Lächerlich!
Diese Sprache hat sich in fast tausend Jahren entwickelt, trotzdem ist sie so unhandlich, dass man in einer Stunde grad einen Absatz übersetzen kann! Kein Wunder, dass sie ausgestorben ist.
Bleibt natürlich die Frage, warum Schüler und Studenten heutzutage immer noch Latein lernen müssen. Ich bin der Meinung, dass jeder, der seinen Magister in dieser Sprachleiche macht, als Magisterarbeit heimlich eine Schriftrolle oder eine antike Tafel fälschen muss. Die wird dann eingebuddelt und von den Archäologiestudenten wieder ausgegraben. Sie wird als "großartiger, neuer Fund" gefeiert und von den Lateinern übersetzt und alle sagen: "Da sieht mans mal wieder, Latein ist doch auch heute noch sehr nützlich. Gut, dass es Latein gibt."
So sichern sich sowohl Lateiner als auch Archäologen auf Jahre hinweg ihre Jobs und machen auf diese Art gemeinsame Sache mit dem Vatikan, wo auch heute noch sämtliche offiziellen Dokumente zuallererst auf Latein verfasst und veröffentlicht werden.
Und für uns heißt das weiterhin: "atrox, atrocis, atroci etc." Ich persönlich bin der Meinung, man sollte die Toten auch mal Ruhen lassen. Latein ist gestorben und tot, begraben wir es doch einfach, dann trauern wir noch ein bisschen, philosophieren ein paar Tage über den Gallischen Krieg, und dann lassen wir Latein ruhen, blicken nach vorne und beginnen ein neues Leben mit neuen - lebenden! - Sprachen. Davon gibts schließlich mehr als genug. Viel mehr als ein Mensch im Laufe seines Lebens lernen kann, warum also noch unsere Zeit verschwenden mit Dingen wie Latein?
Salvete!
PS: Ceterum censeo Latinem esse delendam!
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